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Osseointegration: Was ist das?

Osseointegration ist ein Fachbegriff auf dem Bereich der Implantologie, der eine Methode zur direkten Verankerung eines Zahnimplantats im Kieferknochen bezeichnet. Bei diesem Prinzip der Osseointegration handelt es sich um einen Meilenstein in der Geschichte der Implantologie, der im Jahr 1967 erstmals von Per-Ingvar Brånemark beschrieben wurde. Zuvor hatte der schwedische Orthopäde herausgefunden, dass der Körper Titan als Material von Zahnimplantaten nicht abstößt, sondern das Titan in den umgebenden Knochen integriert. Damit lässt sich auch der Begriff der Osseointegration erklären, der sich auf die lateinischen Wörter „os“ für Knochen und „integratio“ für Wiederherstellung zurückführen lässt.

 

Die Osseointegration beim Implantat

Die Osseointegration eines Implantats ist das Ergebnis eines knöchernen Heilungsprozesses, bei dem Knochenzellen direkt an das Implantat anwachsen und so eine feste Verbindung mit dessen Oberfläche erreichen. Das bedeutet, dass der Kieferknochen bis zur Titanoberfläche heranwächst und so eine Verbindung mit dem Implantat entsteht.

 

Auf diese Weise entsteht ein fester Zahnersatz, der unbeweglich und damit langfristig mit dem Kieferknochen verbunden ist. Ihr Implantologe oder Ihre Implantologin erkennt diese Osseointegration Ihres Implantats zum einen an einem hellen Klopfschall, der sich vom gedämpften, eher weichen Schall eines noch nicht integrierten Zahnimplantats abgrenzt. Außerdem zeigen Röntgenbilder eines integrierten Implantats keine dunkle, trennende Linie mehr zwischen dem hell erscheinenden Zahnimplantat selbst und dem weniger hellen Knochen.

 

Die Osseointegration bei dentalen Implantaten fand auf einer Konferenz in Toronto 1982 weltweite Anerkennung, als Brånemark über seine Entdeckung referierte, die bis in die Gegenwart die Basis moderner Zahnimplantate aus Titan bildet.

 

Osseointegration bei Implantaten, Hörgeräten und Prothesen

Neben Zahnimplantaten findet das Prinzip der Osseintegration außerdem bei Arm- und Beinprothesen sowie bei der Verankerung von Hörgeräten Anwendung. Als Pionier der Osseointegration war Brånemark an der Implantation der ersten transfemoralen osseointegrierten Prothese ebenfalls beteiligt. Die fand im Jahr 1990 in Göteborg statt. Darüber hinaus wird die Osseointegration inzwischen in der Gesichtsprothetik eingesetzt. Diese kontinuierliche Weiterentwicklung der Osseointegration trägt damit maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Prothesen bei – unabhängig davon, ob es sich um einen Zahnersatz oder eine Ersatzprothese für Arme und Beine handelt.