• English
  • Polski
  • Русский

Kiefernekrose im Überblick

Kiefernekrose beschreibt einen Gewebsrückgang beziehungsweise das schrittweise Absterben des Kieferknochens. Das kann sowohl einzelne Teile als auch den gesamten Knochen betreffen. Die Kiefernekrose befällt ebenso das Hart- wie das Weichgewebe. Oftmals sind davon neben dem Ober- und Unterkiefer auch der Hals- und Kopfbereich betroffen. In vielen Fällen sind Tumore in diesem Gebiet beziehungsweise deren Behandlung durch Bestrahlung der entsprechenden Stellen sowie die Einnahme von Medikamenten Auslöser einer Kiefernekrose. Abgesehen von den Tumorzellen greifen diese Behandlungsmethoden in der Regel auch das gesunde Gewebe des Kiefers an.

 

Kiefernekrose: Stadien, Symptome und Behandlung

Eine Kiefernekrose verläuft in vier Stadien. In Stadium 0 äußert sich die Kiefernekrose zunächst an unspezifischen Symptomen, weil zu diesem Zeitpunkt noch keine freiliegenden Knochennekrosen vorliegen. Wird die Erkrankung trotzdem bereits in diesem Stadium erkannt, kann ihr mit einer symptomatischen Schmerztherapie sowie gegebenenfalls durch die Gabe von Antibiotika entgegengesteuert werden. Ab Stadium 1 tritt freiliegender nekrotischer Knochen auf, der bei einer Kiefernekrose zu den typischsten Symptomen zählt. Im Anfangsstadium ist jedoch noch keine Infektion nachweisbar, weshalb die Betroffenen üblicherweise nach wie vor weitestgehend asymptomatisch bleiben. Aus diesem Grund reichen in diesem frühen Stadium engmaschige, zahnmedizinische Recallintervalle in Zusammenhang mit einer Verbesserung der oralen Mundhygiene zu Behandlung aus. In Stadium 2 wird die Kiefernekrose symptomatisch. Mögliche Symptome sind Schwellungen in der Mundhöhle, Zahnlockerungen und unspezifischen Infektionen im zahntragenden Kieferabschnitt. Stadium 3 unterscheidet sich davon insofern, dass die Kiefernekrose dazu mindestens eines dieser Symptome aufweist: eine pathologische Fraktur, eine extraorale Fistel, eine Mund-Antrum-Verbidung oder ausgedehnte Osteolysen. Grundsätzlich sind bei einer Kiefernekrose in den Stadien 1 bis 3 antibakterielle Mundspüllösungen mit einem Anteil von 0,2 Prozent Chlorhexidin angeraten, die dreimal täglich angewandt werden. Fortgeschrittene Kiefernekrosen in den Stadien 2 bis 3 erfordern zusätzlich eine Antibiotikatherapie mit Breitbandspektrumantibiotika. Trotzdem lässt sich bei der Erkrankung eine chirurgische Intervention mitunter nicht vermeiden. In einer Operation trägt der behandelnde Zahnarzt oder die behandelnde Zahnärztin den nekrotischen Knochen zunächst vollständig ab. Anschließend wird er mithilfe von Knochenersatzmaterialien, die auch beim Kieferknochenaufbau für stabile Zahnimplantate zum Einsatz kommen, möglichst mehrschichtig abgedeckt.

 

Bei Kiefernekrose gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Vor allem in Bezug auf Kiefernekrose gilt der Grundsatz: Vorsorge ist besser als Nachsorge. So kann der Knochenstoffwechsel abgesehen von Tumorbehandlungen auch im Zuge einer Osteoporose-Therapie auf der Grundlage von Bisphosphonaten ge- und zerstört werden. In beiden Fällen sprechen wir von einer bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose. Im Vorfeld einer Therapie sollten Fachärzt:innen daher immer den Zahnstatus von Patientin oder Patient überprüfen lassen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Risikofaktoren, die eine Kiefernekrose begünstigen können. Dazu zählen unbehandelte Parodontitiserkrankungen, schlecht sitzender Zahnersatz, Zahnimplantationen sowie Zahnextraktionen ohne anschließender plastischer Deckung der Zahnlücke. Regelmäßige Prophylaxe-Termine in Ihrer Zahnklinik in Düsseldorf sind deswegen unerlässlich, um eine Kiefernekrose gar nicht erst entstehen zu lassen.