Was bedeutet Inaktivitätsatrophie? - ZIKD
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Inaktivitätsatrophie

Inaktivitätsatrophie ist ein typischer Begriff aus der Zahn- und Kieferheilkunde, der den Abbau von Gewebe beschreibt, das durch mangelnde Funktion oder zu geringe Auslastung dieses Gewebes entstehen. Besonders relevant ist dieses Phänomen im Bereich des Kieferknochens.

 

Atrophie: in der Zahnmedizin von großer Bedeutung

In der Zahnmedizin bezeichnet die Inaktivitätsatrophie den Abbau des Kieferknochens, der oft nach dem Verlust von Zähnen auftritt. Ohne die natürliche Belastung, die durch die Kaubewegung und den Druck der Zähne auf den Kieferknochen ausgeübt wird, kommt es zu einer Kieferatrophie, das heißt zu einer Rückbildung des Knochens. Dieser Prozess ist eine Form der Atrophie des Unterkiefers, die durch die fehlende mechanische Beanspruchung, zum Beispiel durch Kauen oder Abbeißen, verursacht wird.

 

Wenn zum Beispiel ein Patient einen Backenzahn auf der rechten Seite verliert und sich entscheidet, diesen nicht ersetzen zu lassen, wird der betroffene Kieferknochen an dieser Stelle über mehrere Jahre hinweg immer dünner, da die Beanspruchung durch den Zahn fehlt. Später ergeben sich bei diesem Patienten Schwierigkeiten beim Einsetzen eines Zahnersatzes, weil nicht genügend Knochengewebe dafür vorhanden ist. Der Eingriff scheitert aufgrund der Inaktivitätsatrophie.

 

Auswirkungen auf den Unterkiefer

Besonders deutlich wird die Atrophie des Unterkiefers, da der Unterkiefer häufig stärker belastet wird und somit bei fehlender Belastung schneller an Substanz verliert. Diese Kieferatrophie führt nicht nur zu ästhetischen Veränderungen, sondern auch zu funktionellen Einschränkungen, die beispielsweise den Halt von Zahnersatz erschweren können.

 

Wenn ein Patient beispielsweise seit vielen Jahren eine Totalprothese für den Unterkiefer trägt, kann die Prothese über die Jahre nur bedingt den natürlichen Kaudruck auf den Kieferknochen übertragen und der Unterkieferknochen kann sich stark zurückbilden. Die Prothese sitzt dann aufgrund der Kieferatrophie nicht mehr fest, und der Patient hat zunehmend Schwierigkeiten beim Essen und Sprechen.

 

Prävention und Behandlung bei Inaktivitätsatrophie

Um die Inaktivitätsatrophie zu vermeiden, spielt die frühzeitige Versorgung mit Zahnersatz wie Implantaten oder Prothesen eine entscheidende Rolle. Diese Maßnahmen können die mechanische Belastung des Kieferknochens wiederherstellen und einer Kieferatrophie entgegenwirken. Besonders in Fällen, in denen die Atrophie des Unterkiefers fortgeschritten ist, können zusätzliche chirurgische Eingriffe, wie Knochenaufbauten, notwendig werden, um zu ermöglichen, ein späteres Implantat zu setzen.

 

In der Zahnmedizin gilt es, die Inaktivitätsatrophie zu verhindern, indem frühzeitig Maßnahmen zur Erhaltung der Kieferknochenstruktur ergriffen werden, um die Lebensqualität der Patienten langfristig zu sichern. Weil ausreichend vorhandenes Knochengewebe für ein Zahnimplantat unentbehrlich ist, ist die Atrophie in der Zahnmedizin ein großes, wichtiges Thema, besonders im Bereich Zahnersatz.

 

Wenn Sie weitere Fragen zur Inaktivitätsatrophie, beziehungsweise Kieferatrophie haben, fragen Sie das Experten-Team der Zahnimplantat Klinik Düsseldorf. Vereinbaren Sie einen Termin, wir beraten Sie gern.

An einem Unterkiefer sieht man, wie eine Kieferhälfte gesund ist und die andere Hälfte stark geschädigt